Unfallschäden professionell bewerten lassen – wann ist ein Kfz-Gutachter erforderlich?

Ob kleine Delle oder ein ernsthafter Rahmenbruch: Ein Unfall hinterlässt Spuren am Fahrzeug, deren Ausmaß nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. Für Sicherheit und Werterhalt ist es wichtig, dass der Schaden korrekt festgestellt wird. Bei einem nicht selbstverschuldeten Unfall – im Falle einer Vollkaskoversicherung auch bei einem selbstverschuldeten Unfall – springt die Versicherung ein und übernimmt die Werkstattrechnung in vielen Fällen problemlos.

Es gibt allerdings auch Situationen, die eine professionelle Begutachtung erfordern, weil sich die beteiligten Parteien über das Ausmaß des Schadens nicht einig sind. Dieser Artikel zeigt, wann ein Gutachter erforderlich ist und was es in einem solchen Fall zu beachten gilt.

Kompetenten Gutachter finden – das gilt es zu beachten

Ein guter Kfz-Gutachter kann maßgeblich dazu beitragen, nach einem Unfall für Klarheit und Fairness zu sorgen. Bei der Frage, welcher Gutachter beauftrag werden soll, gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. Zunächst ist es wichtig, die Suche gezielt auf die gewünschte Region zu beschränken, denn es bringt beispielsweise nichts, wenn ein Gutachter aus Mannheim beauftragt wird, aber für das benötigte Kfz Gutachten Berlin der Standort ist. Die Kosten eines solchen Gutachtens wären unnötig hoch und weder der Transport des beschädigten Fahrzeugs noch die Anfahrt des Gutachters würden durch die Versicherung übernommen werden.

Es ist wichtig, dass der Gutachter unabhängig ist und eine entsprechende Zertifizierung besitzt, damit seine Bewertung des Fahrzeugs von Versicherungen und gegebenenfalls auch von Gerichten anerkannt wird. Zudem muss vorher verlässlich geklärt sein, wer die Kosten für das Gutachten übernimmt. Handelt es sich um einen Versicherungsfall, so muss sich der Geschädigte in den meisten Fällen nicht um einen Gutachter kümmern, da die Versicherung diesen gegebenenfalls selbst beauftragt. Handelt es sich dagegen um einen Fall, bei dem der Gutachter selbst gewählt wird, so ist es ratsam, sich Online-Bewertungen anzusehen und aussagekräftige Erfahrungsberichte bisheriger Kunden durchzulesen.

Sonderfall Totalschaden – Wie geht es weiter?

Wenn Ihr Fahrzeug nach einem Unfall als Totalschaden eingestuft wird, kommt oftmals die Frage auf, wie es nun weitergeht. Ein Totalschaden bedeutet, dass die Reparaturkosten den Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs übersteigen würden. In solchen Fällen wird ein Kfz-Gutachter den Restwert Ihres Fahrzeugs ermitteln, welcher die Basis für die Abrechnung mit der Versicherung darstellt.

Der Geschädigte hat dann die Möglichkeit, die Entschädigung zu akzeptieren und das Fahrzeug der Versicherung zu überlassen oder den berechneten Restwert abgezogen zu bekommen und das Wrack selber zu verwerten. Welche Entscheidung besser ist, hängt von der individuellen Situation und davon ab, wie viel Zeit und Energie man weiterhin bereit ist, in das Fahrzeug zu investieren.

Kfz-Gutachten vor dem Gebrauchtwagenverkauf – Wann lohnt es sich?

Wer beabsichtigt, das eigene Fahrzeug zu verkaufen, denkt möglicherweise über ein Gutachten nach. Dieses kann sich als sinnvoll erweisen, wenn das Fahrzeug in einem guten Zustand ist. Durch das Gutachten können sich auch potenzielle Käufer verlässlich von diesem guten Zustand überzeugen und sind bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Da allerdings auch das Gutachten selbst seinen Preis hat, lohnt sich diese Vorgehensweise nicht bei Fahrzeugen im Niedrigpreissegment.

Als potenzieller Käufer ist es dagegen normalerweise nicht sinnvoll, ein Gutachten in Auftrag zu geben. Wenn nämlich die Entscheidung fällt, das Fahrzeug doch nicht zu kaufen, sind die Kosten für das Gutachten trotzdem zu tragen.

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