Was tun mit alten Autos? Nachhaltige Alternativen zum Verschrotten

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Autos begleiten uns häufig über viele Jahre, sind unser täglicher Begleiter im Alltag und manche Fahrzeugbesitzer bauen regelrecht eine Beziehung zu ihrem Fahrzeug auf. Trotzdem kann irgendwann der Moment kommen, an dem das Fahrzeug nicht mehr durch die MFK kommt oder wirtschaftlich kaum noch sinnvoll instand zu halten ist. Für viele stellt sich dann automatisch die Frage: Was tun mit dem alten Fahrzeug? Nicht selten wird dabei in erster Linie an eine Verschrottung gedacht, insbesondere, wenn aus wirtschaftlicher Sicht alles andere auf den ersten Blick keinen Sinn ergibt. Allerdings gibt es noch zahlreiche Alternativen zu einer Verschrottung, die nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein können, und das für Privatpersonen sowie für Unternehmen.

Verschrotten – ein ökologisch und wirtschaftlich zweifelhafter Weg

Ein Auto zu verschrotten, ist mit Kosten verbunden, sowohl finanziell, das heißt in Bezug auf den eigenen Geldbeutel, als auch ökologisch. Zwar sind moderne Recyclingprozesse in der Lage, bestimmte Materialien zurückzugewinnen, doch der Energieaufwand steht nur sehr selten im Verhältnis zu der Rückgewinnung an Rohstoffen und Materialien. Zudem landen nach wie vor viele Altteile auf dem Sondermüll oder werden anschließend unter fragwürdigen Bedingungen ins Ausland entsorgt. Außerdem: Selbst vermeintlich irreparable Fahrzeuge enthalten trotzdem weiterhin zahlreiche funktionstüchtige Komponenten – von Motorbauteilen über Elektronik bis hin zu Karosserieteilen. Ein Fahrzeug vollständig zu verschrotten, stellt dadurch in gewisser Weise immer eine Ressourcenverschwendung dar.

Wiederverwendung und Aufbereitung

Nicht jedes alte Auto muss sofort auf dem Schrotthaufen landen. Oft sind es kleinere Mängel, wie in etwa eine defekte Kupplung, durchgerostete Schweller oder verschiedene Fahrwerksdefekte, die den Betrieb zwar erschweren, aber keinesfalls unmöglich machen. Für Bastler, Hobby-Mechaniker oder spezialisierte Werkstätten stellen solche Fahrzeuge weiterhin wertvolle Rohlinge dar. In der Schweiz gibt es zahlreiche Betriebe, die sich auf den Autoankauf und die anschließende Aufbereitung spezialisiert haben. Viele solcher Betriebe kaufen dabei Fahrzeuge in fast jedem Zustand, prüfen diese auf Reparaturmöglichkeiten oder zerlegen sie professionell in Einzelteile zur Weiterverwendung. Besonders gefragt sind dabei Gebrauchtteile für seltene Modelle oder ältere Fahrzeuge, für die es kaum noch Neuteile gibt.

Spenden statt Entsorgen: soziale und gemeinnützige Nutzung

Eine weitere und zudem nachhaltige Möglichkeit, sich von einem alten Fahrzeug zu trennen, ist eine Spende. So gibt es verschiedene Organisationen in der Schweiz, die gebrauchte Fahrzeuge entgegennehmen – etwa als Ausbildungsobjekte für angehende Automechaniker oder als fahrbare Untersätze für soziale Einrichtungen. Ein alter Lieferwagen kann unter anderem einer Suppenküche oder einem sozialen Verein im Behindertentransport jahrelang gute Dienste leisten. Auch Lehrwerkstätten profitieren von echten Fahrzeugen, an denen Auszubildende praktische Fähigkeiten erlernen können. Für den ehemaligen Besitzer des Fahrzeugs geht das nicht nur mit einem guten Gefühl einher, sondern unter Umständen auch mit steuerlichen Vorteilen.

Autoankauf in der Schweiz – eine nachhaltige Brücke zwischen Besitzern und Wiederverwertern

Eine der beliebtesten Methoden, sich von seinem alten Fahrzeug zu trennen, ist zweifelsohne der Autoankauf. Ein solcher Autoankauf innerhalb der Schweiz bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, alte Fahrzeuge sinnvoll weiterzugeben. Abhängig von dem Anbieter, für den man sich entscheidet, wird anschließend das Fahrzeug kostenlos bewertet und auf Wunsch direkt beim Halter abgeholt. Der Betrag, den man für sein altes Fahrzeug bei einem solchen Autoankauf erhält, ist dabei in erster Linie von dem Zustand des Fahrzeugs abhängig. Allerdings lassen sich bei den meisten Anbietern selbst defekte Autos oder Fahrzeuge in einem sehr schlechten Zustand verkaufen, wodurch sich ein solcher Schritt als Alternative zu einer Verschrottung fast immer lohnt. Zudem ist ein solcher Schritt größtenteils noch nachhaltig, da die jeweiligen Firmen im Anschluss an den Ankauf meist dafür sorgen, dass Altfahrzeuge entweder weiterverkauft, professionell repariert oder in einem ressourcenschonenden Verfahren ausgeschlachtet werden. So wird der Lebenszyklus des Fahrzeugs verlängert oder in Einzelteilen sinnvoll weitergeführt, was deutlich sinnvoller als das sofortige Verschrotten ist. Wichtig ist jedoch, bei der Wahl des Unternehmens auf Transparenz, Seriosität und nachvollziehbare Prozesse zu achten. Eine kurze Online-Recherche, der Blick auf Kundenbewertungen und gegebenenfalls eine persönliche Beratung können helfen, schwarze Schafe zu meiden.

Zweischneidiges Schwert: Export von Altfahrzeugen ins Ausland

Viele alte Autos aus der Schweiz finden über den Autoankauf auch den Weg ins Ausland – etwa nach Osteuropa oder Afrika. Dort sind Reparaturen günstiger und selbst Fahrzeuge mit hohem Kilometerstand werden vor Ort noch als langlebig bewertet und sich dementsprechend gefragt. Die Lebensdauer des Autos wird nach dem Autoankauf dadurch tatsächlich verlängert, was aus ökologischer Sicht zunächst sinnvoll erscheint. Doch es gibt auch Schattenseiten: In vielen Ländern fehlen geeignete Recycling- und Entsorgungssysteme. Das bedeutet, dass das Fahrzeug dort irgendwann unkontrolliert auf Schrottplätzen landet und dadurch gegebenenfalls Umweltprobleme verursacht. Wem Nachhaltigkeit wichtig ist, der sollte also darauf achten, dass diese nicht unmittelbar an der Landesgrenze schon endet. Stattdessen sollten Auslandsexporte immer mit einem gewissen Maß an Verantwortung einhergehen, idealerweise mithilfe von geprüften Händlern.

Umbau und Upcycling

Eine weitere interessante Möglichkeit, ausgedienten Fahrzeugen neues Leben einzuhauchen, bietet sich durch den Umbau oder das Upcycling an. Ausgediente Fahrzeuge eignen sich erstaunlich gut als Basis für kreative Projekte: Angefangen bei einem Camper-Van, über Gartenlounges aus Autositzen bis hin zu Kunstobjekten aus Blechteilen, ist hier vieles möglich. Insbesondere innerhalb der Schweiz gibt es geraumer Zeit eine stetig wachsende DIY-Szene sowie verschiedene Stiftungen, die sich genau solch einem Upcycling widmen. Auch der emotionale Wert eines Fahrzeugs, weil es zum Beispiel das erste eigene Auto war, kann durch solche Projekte in gewisser Weise bewahrt werden. Zudem spart man Ressourcen, inspiriert andere und verhindert Verschwendung.

Fazit

Ein altes Auto muss nicht zwangsläufig sofort auf dem Schrottplatz landen. Ob als Spende, Ersatzteilspender, Exportfahrzeug oder kreative Rohmaße – nachhaltige Alternativen gibt es genug. Auch innerhalb der Schweiz gibt es ausreichend faire, unkomplizierte und ökologisch sinnvolle Wege, sich von einem alten Fahrzeug zu trennen, ohne dass es direkt in der Schrottpresse landet. Zudem gilt: Wer sich für eine Alternative zum Schrottplatz entscheidet, schützt Ressourcen, unterstützt gegebenenfalls soziale Initiativen und trägt gleichzeitig zur Kreislaufwirtschaft bei.

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